Montag, 31. Oktober 2011

Reise, Reise!

Fast 3 Wochen liegt mein letzter Eintrag jetzt schon wieder her, also wirds mal wieder Zeit die gähnende Leere mit ein paar Worten über meine Erlebnisse der letzten Tage zu füllen.

Womit fange ich denn nur an. Die letzten Tage/Wochen in Tauranga. Naja, ich arbeitete ja wie erwähnt auf einem Avocadofeld. Da's dort aber immer wieder durch schlechtes Wetter zu Arbeitsausfällen kam kündigte ich um einer anderen Beschäftigung nachzugehen mit der sich andere in meinem Hostel schon seit längerem auseinandersetzten. Ölaufsammeln am Strand um somit der Ölkatastrophe Abhilfe zu leisten und die Strände wieder sauberzukriegen. Eine kurze Arbeitsbeschreibung folgt :

8 Uhr : offizieller Beginn der Arbeit, ab jetzt wurde man bezahlt.
8:05: kurze Einweisung für neue. Dann: Leute, wir müssen erstmal warten bis die Flut weg ist, das kann etwas dauern, machts euch gemütlich.
12:00: große Versammlung: Leute? Es gibt Mittagessen, großes BBQ, auf gehts!
13:00 Flut ist weg, jetzt warten bis die Freiwilligen das Öl aufgesammelt haben.
14:50 So Leute, jetzt laden wir die vollgesammelten Säcke auf das Auto dahinten, dann könnt ihr heim
15:00 Erstmal noch was essen, tragt euch für 16:00 aus ;)

Jawoll. So lässt sichs doch mal arbeiten^^

Aber nach wenigen Tagen ging auch diese Arbeit dem Ende entgegen, die Strände wurden etwas sauberer, das Öl hatte den Kurs gewechselt und schwomm auf Strände weiter südlich zu, folglich wurden die bezahlten Kräfte abgesetzt und nur noch die Freiwilligen rangezogen. Da ich aber schon länger den Drang in mir hatte endlich mal wieder was zu sehen und einfach wieder loszufahren wurde ich mit jedem Tag im Hostel rumsitzen unruhiger. Schon bald wurde klar, das auch Simon und David, zwei andere Deutsche die ich im Laufe der Wochen kennengelernt hatte, genauso dachten und auch einfach nur raus und weiter wollten. Gesagt, getan, Simons Van wurde beladen und am ersten wirklich sonnigen Tag seit langem hieß es: Sonnenbrillen raus, Musik auf Laut, Tauranga : Auf Wiedersehen!

Am ersten Tag unserer Reise ging es dann nach Whakatane, einem kleinen Örtchen ca 90 km weiter südöstlich von Tauranga. Dort blieben wir dann für eine Nacht und probierten rein spaßeshalber eine Taktik aus die wir uns von zwei anderen Deutschen abgeschaut hatten. Da hier so viele Deutsche unterwegs sind und man doch gerne mal die Englischkenntnisse aufbessern würde gaben David und ich uns kurzerhand als "Ausländer" aus, er als Schwede, ich als Russe. Hat super funktioniert, wir haben aber das Grüppchen noch am selben Abend darüber aufgeklärt. Sollte man sich aber mal merken für die Zukunft, war ganz angenehm mal nicht die ganze Zeit nur auf Deutsch zu reden ;)
Whakatane an sich war zwar schön, jedoch auch nicht so die Mega-Stadt, klein und recht verschlafen kam es rüber.
Nun sollte die eigentliche Reise erst beginnen. Nach dem Auschecken im Hostel fuhren wir zu Pak'N'Save um uns tüchtig einzudecken. Alles was man für so einen Roadtrip braucht wurde en masse gekauft (Bier, Chips, Nudeln, Tomatensauce, DVD's) und dann gings los. Das Ziel war Gisborne, der Weg sollte uns um das East Cape führen.

Das Wetter hätten wir eigentlich nicht besser treffen können. Weit und breit keine einzige Wolke, warm, gute Laune, gute Musik, alles war ideal. So fuhren wir dann auch beschwingt los und es hat sich wirklich gelohnt. In 5 Tagen haben wir ca 400 km zurückgelegt, also immer schöne Tagesetappen von wenigen Stunden gefahren  (ja, hier braucht man länger als ne Stunde für 100 km ;)  ) und dann haben wirs uns an irgendwelchen Plätzen die wir along the road gefunden hatten gemütlich gemacht. Die abenteuerlichsten Erlebnisse waren wohl hierbei das Schlafen direkt am östlichsten Punkt Neuseelands mitten im Niemandsland, auf einer verlassenenen Weide, die früher mal ein Campingplatz war. Hier stand noch ein runtergekommenes altes Haus und sonst gar nichts. In mitten eines großen Unwetters das aufzog und noch die apokalyptische Würze gab hat man sich hier einfach nur verloren wie auf einer verstürmten Insel gefühlt. Um einen außenrum nur Berge und Meer und die nächste Zivilisationsartige Ansammlung von Menschen ca 20-30 km entfernt. Kein Handynetz, kein Licht, kein Strom, nichts. Genial. Witzigerweise kamen abends noch zwei andere Deutsche mit der selben Intention in die Hütte, darin zu schlafen und so wurde es ein geselliger Abend in witziger Runde. Schlafen konnte ich zumindest dann trotzdem eher weniger darin, sobald ich einmal wach war hörte ich wie lauter Geviechs um meinen Kopf krabbelte und die tote Kakerlake neben meinem Bett war auch davor schon krass :D
Schön war es also sich wieder waschen zu können sobald man da raus war,  aber warme Dusche? Weit gefehlt. Richtig kalt war dieser schöne nette Gebirgsbach den wir gefunden haben, aber hey, das Wasser war so sauber das man es einfach so trinken konnte, es war zwar kalt aber unendlich klar und so wars eigentlich auch ne astreine Erfahrung.
Die Fahrt ums East Cape war gespickt mit so vielen witzigen Momenten das man sie eigentlich gar nicht alle aufschreiben kann. Vom Steckenbleiben am Flussufer im Matsch (ich dachte, das wär getrockneter Matsch, also hab ich das Auto da geparkt) über das Baden ( --- <- So kalt!) oder die Geisterhütte mit witzigen Geschichten (in Vietnam kann man mit Raketenwerfern auf Kühe schießen, Touristenattraktion!), into the wild-Momenten (wie, kein Handynetz und kein Internet, kein Strom und kein Wasser, what?) bis zu nächtlichen Autofahrten mit zwei Leuten im Auto und einem auf dem Dach hat nichts gefehlt.

Momentan haben wir die letzten zwei Nächte in Gisborne verbracht und machen uns morgen wieder auf um Richtung Napier zu fahren. Unterwegs wollen wir wieder campen und hoffentlich noch ein paar witzige Dinge erleben!
Langsam aber sicher zwingt mich nun mein Akku und die Uhrzeit in die Knie. Ich hoffe ich kann bald mal wieder etwas öfter schreiben, bis dahin freu ich mich gern über ein paar Kommentare oder Nachrichten auf Facebook oder per Email!

So far,
Nikita

1 Kommentar:

  1. also sollte man tatsächlich in Vietnam mit raketenwerfern auf kühe schießen dürfen, dann weiß ich jetzt schon sicherlich was ich beim nächsten urlaub dort machen werde!

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