Sonntag, 11. September 2011

Tauranga und der tägliche Arbeits-Wahnsinn

Hallo ihr Lieben,

etwas länger ist's her seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe, aber das war ja schon angekündigt. Nachdem ich mir spontan den Nakedbus nach Tauranga runterwärts gebucht habe, wusste ich erstmal nicht was mich erwartet, ob ich das richtige mache, ob ich dort Arbeit finde, all diese Sachen eben. Natürlich hatte ich im Hinterkopf die ganze Zeit rumschwirren das alles was ich an Geld ausgeben ins Gewicht fällt und ich so schnell wie möglich etwas finden muss um all die Ausgaben irgendwie wieder auszugleichen. Aber dazu später.

Die Busfahrt dauerte etwa 4h, war aber trotz der Länge wirklich erholsam und interessant. Die Landschaft unterwegs zu beobachten gab schon ein richtig gutes Gefühl und eine Vorfreude auf die Zeiten des eigenen Erkundens. Grüne Hügellandschaften gefolgt von tropisch geprägten Bergschluchten vorbei an kleinen, verschlafenen Städchen..richtig schön. in Tauranga angekommen wusste ich: gut gemacht Nikita, richtige Entscheidung. Endlich raus aus diesem Riesen-Moloch namens Auckland in die kleine ("nur" 120.000) Hafenstadt, welche mit ihrer Strandpromenade (" The Strand" ) und der Aussicht auf den Mt Maunganui echt was hermacht. Nach einer Übergangsnacht in einem Hostel in der Stadt suchte ich mir dann das "Just the Ducks Nuts" von dem ich schon vorher gelesen hatte, das man hier Arbeit vermittelt bekommt. Nach ca 30 Minuten Fußmarsch lag es auch schon vor mir, also rein und gleich mal nachfragen ob noch was frei ist. Tatsächlich habe ich ein Zweier-Zimmer bekommen, das ich mir jetzt recht günstig mit einem Deutschen teilen kann.

Allerdings war da jetzt immer noch der Faktor: Ich brauche Arbeit! Nachdem ich mich beim Hostelleiter (Ken, sieht aus wie Philipp Rösler, ich glaube der is hier abgetaucht) erkundigt habe, bin ich auch schon los und habe mich bei 2 von 3 Jobagenturen eingeschrieben. War aber im Endeffekt gar nicht nötig - Montag Vormittag, also ein Tag nachdem ich angekommen war, steh ich in der Küche, koche gerade Nudeln als Ken zu mir kommt und fragt "Wanna work? There's something available at a kiwi orchard!" Yes! Da braucht er doch gar nicht erst noch zu fragen! Sofort habe ich zugesagt und mich riesig gefreut das ich so schnell so einen Erfolg hatte, und das ohne großen Aufwand :P

Am nächsten Tag wurde mir dann das Ausmaß dessen bewusst. Ich mein, ich habe ja schon in Deutschland gearbeitet, und teilweise auch lange gearbeitet. Als mir aber erklärt wurde das hier 11h am Tag, 7 Tage die Woche gearbeitet wird hab ich schon erstmal geschluckt. Aber gut, Arbeit = Geld = Aufenthalt finanzieren = Gut. Ich verdiene also die letzten Tage mein Geld mit dem "Tying Down", dem Vorbereiten der Äste der Kiwibäume auf das Wachstum und die Ernte. Heißt auf Deutsch, ich laufe die Reihen entlang, muss die Äste runterziehen und sie an Metaldrähte festklipsen. Klingt nicht schwierig, aber wer schonmal 11h mit den Armen und dem Gesicht nach oben gearbeitet hat versteht vielleicht warum meine Schultern und mein Nacken bei jedem Handgriff schmerzen wie verrückt. Außerdem tun einem nach ca 20 Clips die Daumen dermaßen weh das man denkt sie platzen gleich auf, bei einigen hundert Clips am Tag, weißte Bescheid. Aber gut, langsam härten die Daumen aus, also hört wenigstens dieser Schmerz bald auf :P.
 Der Alltag ist von daher gerade nicht so spannend, meistens falle ich irgendwann um spätestens halb 10 - 10 Uhr Abends (Arbeit geht von 7 am - 6 pm) ins Bett, stehe morgens um 5:30 auf und fahre um 6:30 wieder auf Arbeit. Nun ja. Könnte entspannter sein, aber ich verdiene 120-130$ am Tag, von daher hab ich wenigstens irgendeine Motivation. Arbeiten möchte ich jetzt noch 3 Wochen ca, danach soll's wohl etwas neues geben das etwas entspannter und besser bezahlt sein soll. Mal sehen.

Einige Bilder hab ich natürlich auch wieder gemacht..Da aber gerade schon meine Zeit im Internet am Auslaufen ist werd ich die wohl das nächste mal mit hochladen, aber nicht auf meinem Blog sondern in einem Picasa - Webalbum, den Link werd ich dann aber wohl hier veröffentlichen.

Damit sage ich vorerst bis zum nächsten Mal, ihr hört bald wieder von mir!

So far,
Nikita

1 Kommentar:

  1. Super Nikita :) Freut mich richtig für dich das alles gut funktioniert! Ich werd deinen Blog weiter verfolgen und freu mich schon auf die Bilder und den nächsten Eintrag :)

    Bis dann und viel Glück :)

    Sebastian Lein

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